Tutti Frutti - die freizügigste Spielshow der 90er

Wenn man heute an schräge TV-Momente der 90er denkt, führt kein Weg an „Tutti Frutti“ vorbei. Moderiert von Hugo-Egon Balder, der es damals schon meisterhaft verstand, zwischen Schlüpfrigkeit und augenzwinkerndem Humor zu balancieren, wurde die Show schnell zu einem Sinnbild für das leicht verrückte, leicht frivole Privatfernsehen jener Jahre.

Das Konzept war so einfach wie absurd: Kandidaten beantworteten Fragen, erspielten Punkte – und parallel dazu entblätterten sich die sogenannten „Früchte“, junge Tänzerinnen in Obst-Kostümen, die für die nackte Unterhaltung sorgten. Zwischen „Erdbeere“, „Kirsche“ und „Banane“ flimmerten plötzlich so viele nackte Tatsachen über deutsche Bildschirme, dass selbst die Tagesthemen danach noch errötet wirkten.

Für die einen war es der Inbegriff von Trash-TV, für die anderen ein Stück neue Freiheit: bunt, hemmungslos und herrlich überdreht. Hugo-Egon Balder führte mit verschmitztem Grinsen durch das Spektakel, das irgendwo zwischen Spielshow und Kabarett des Absurden angesiedelt war.

Heute wirkt „Tutti Frutti“ wie ein kurioses Relikt – ein Fernsehabend, der in seiner Mischung aus Erotik, Klamauk und Comedy nur in den frühen 90ern denkbar war. Und genau deshalb erinnern wir uns mit einem Schmunzeln: ein bisschen schamlos, ein bisschen peinlich, aber unverwechselbar 90er.

Mal ehrlich: Wer wusste damals überhaupt noch, wie das Spiel eigentlich funktioniert hat?