Tango – Die Limo, die einen umhaute

In den 90ern brachte kaum ein Softdrink so viel Gesprächsstoff wie die britische Orangenlimonade Tango. Nicht nur wegen ihres süß-sprudeligen Geschmacks, sondern vor allem wegen der legendären Werbung auf MTV, die Kultstatus erreichte – und das weit über England hinaus.

Der Slogan lautete: „You know when you’ve been Tango’ed“ – und genau das war das Konzept. In den Fernsehclips passierte scheinbar Banales: Jemand nahm einen Schluck Tango, und plötzlich tauchte eine orangene Figur auf, die den ahnungslosen Trinker mit voller Wucht ohrfeigte oder schüttelte. Danach stand fest: Wer Tango trinkt, wird davon regelrecht überwältigt.

Die Spots waren so absurd und überdreht, dass sie sofort im kollektiven Gedächtnis hängengeblieben sind. Gleichzeitig waren sie so wild, dass einige nach Beschwerden sogar zensiert oder verändert wurden – Eltern fürchteten, dass Kinder das „Tango-Slap“ auf dem Schulhof nachspielten (natürlich taten sie das trotzdem).

In Großbritannien wurde Tango damit zum Kultgetränk der 90er-Jugend: frech, laut, anarchisch. Die Werbung passte perfekt zum Zeitgeist, in dem Marken nicht mehr brav sein wollten, sondern auffallen um jeden Preis.

Auch geschmacklich fiel Tango auf: knallorange, extrem süß, fast schon künstlich – eben genau das, was man nach einer Tüte Chips oder einer Schulpause brauchte.

Heute ist Tango zwar noch erhältlich, aber die wilden Werbespots bleiben das, was wirklich unsterblich ist. Wer den Satz „You know when you’ve been Tango’ed“ hört, hat sofort die Bilder im Kopf – und vielleicht sogar das imaginäre Klatsch! auf der Wange.