In den frühen 2000ern suchten Clubs und Discos nach immer neuen Wegen, das Partyvolk zu locken. Und so entstand ein Phänomen, das heute fast schon nach urbaner Legende klingt: die Schaumparty.
Das Konzept war einfach und gleichzeitig total verrückt: Man nahm einen ganz normalen Dancefloor – und flutete ihn mit meterhohem Schaum. Plötzlich stand man nicht mehr zwischen schwitzenden Körpern, sondern bis zur Brust in weißen Blasen, die von einer gigantischen Schaumkanone aus der Decke prasselten.
Für viele Jugendliche war es ein Ritual des Erwachsenwerdens: die erste Nacht in der Großraumdisko, Techno-Beats von DJ Ötzi bis Scooter – und dazu das Gefühl, in einer Mischung aus Waschmaschine und Kindergeburtstag zu feiern. Wer Glück hatte, kam tanzend durch, wer Pech hatte, verlor sein Handy oder die Schuhe im Schaummeer.
Schaumpartys hatten ihre ganz eigenen Probleme: Rutschige Böden, klatschnasse Outfits und die Frage, wie man das klebrige Gemisch aus Schweiß, Duschgel und billigen Longdrinks jemals wieder aus der Jeans bekommt. Aber genau das machte den Reiz aus – es war absurd, übertrieben und unvergesslich.
In der Werbung hießen sie oft „Summer Foam Night“ oder „Bubble Beats“ und klangen wie ein exotisches Festival, auch wenn sie meistens im muffigen Club von nebenan stattfanden. Trotzdem pilgerten Teenies in Scharen hin – schließlich konnte man am Montag stolz erzählen: „Ich war auf einer Schaumparty!“
Heute wirken Schaumpartys wie ein überdrehter Trend aus einer sorglosen Zeit. Aber in den 2000ern waren sie der Inbegriff von Spaß, Exzess und dem Gefühl, dass eine Disco-Nacht bitte nicht nur feuchtfröhlich, sondern gleich komplett durchnässt sein sollte.