Bevor Online-Shopping und Rabatt-Coupons das Kaufverhalten bestimmten, gab es im deutschen Fernsehen die wohl bunteste Preisschlacht: „Der Preis ist heiß“. Moderiert von Harry Wijnvoord und mit dem legendären Walter Freiwald als „Mann an den Preisen“, lief die Show in den 90ern auf RTL und machte Alltagsprodukte zu Stars der Primetime.
Das Konzept war so simpel wie genial: Kandidaten mussten erraten, wie viel Kaffeemaschinen, Waschpulver oder Stereoanlagen im Laden kosteten. Wer am nächsten dran war, durfte weiterspielen – bis hin zu den heiß begehrten Finalrunden mit Kühlschränken, Autos und Traumreisen.
Unvergessen sind die schrillen Spiele wie „Plinko“ oder „Das große Rad“, bei denen ganze Wohnzimmer-Garnituren und Mikrowellen verlost wurden. Dazu die euphorische Studiostimmung, wenn Harry mit einem sonoren „Der Preis ist… heiß!“ das nächste Produkt ankündigte.
Heute wirkt die Show wie eine Zeitkapsel aus der Konsumwelt der 90er: grelle Farben, Dauerwerbesendung-Feeling und dieser ganz eigene Charme, der dafür sorgte, dass man plötzlich beim Aldi-Regal an „Der Preis ist heiß“ denken musste.
Wer damals mitgeraten hat, weiß: Der wahre Gewinn war das gute Gefühl, den Preis einer Packung Kaffeefilter auf den Cent genau zu kennen.