Verona Feldbusch & Peep! – Erotik, Klamauk und Kult der 90er

In den 90ern gab es im deutschen Fernsehen kaum eine Figur, die so sehr für Glamour, Skandälchen und ein bisschen Trash stand wie Verona Feldbusch (später Pooth). Ex-„Miss Germany“-Kandidatin, Werbegesicht, It-Girl – und spätestens mit ihrer eigenen Show Peep! wurde sie zum festen Bestandteil des 90er-TV-Kosmos.

Peep! lief von 1995 bis 1999 auf RTL II und war eine Mischung aus Late-Night-Talk, Erotik-Show und Comedy-Einlagen. Es war das Jahrzehnt, in dem Erotik im Privatfernsehen noch als „frech und modern“ galt – und Verona war die perfekte Gastgeberin: charmant-naiv, schlagfertig, und mit einer Stimme, die man entweder liebte oder parodierte.

Das Konzept: Interviews mit Promis, frivole Spiele, Clips aus der Erotik- und Partyszene – gewürzt mit Veronas unverwechselbarer Art, die zwischen verpeilter Unschuld und cleverem Augenzwinkern pendelte. Legendär waren ihre Sprüche, die manchmal wirr klangen, aber sie nur noch sympathischer machten.

Für viele Jugendliche war Peep! die erste heimliche Begegnung mit einem TV-Format, das ein bisschen verboten wirkte – nachts angeschaltet, leise gestellt, damit die Eltern es nicht hörten. Gleichzeitig war die Sendung ein Abbild des 90er-Zeitgeists: freizügig, laut, bunt und immer ein bisschen drüber.

Verona Feldbusch selbst nutzte Peep! als Sprungbrett. Aus dem „Busenwunder“ wurde eine Dauerpräsenz in der deutschen Medienlandschaft – vom Werbegesicht („Blubb!“ für Iglo-Spinat) bis hin zur späteren Unternehmerin.

Heute wirkt Peep! wie eine Zeitkapsel: eine Show, die so nur in den 90ern möglich war – irgendwo zwischen Erotik und Comedy, Trash und Kult. Und Verona? Sie bleibt das Gesicht dieser Ära, in der das deutsche Fernsehen noch mutig-experimentell, manchmal peinlich, aber immer unterhaltsam war.