Nokia-Handys – Snake, SMS und Unzerstörbarkeit

Bevor Smartphones unsere Taschen eroberten, gab es ein Gerät, das alles konnte, was man damals brauchte – und mehr eigentlich nicht: das Nokia-Handy. In den 90ern waren Modelle wie das Nokia 3210 oder 3310 der Goldstandard. Wer so ein Teil besaß, war mobil, erreichbar und hatte ein digitales Haustier: Snake.

Snake war mehr als ein Spiel – es war ein Lebensgefühl. Ein kleiner Pixel-Wurm, der über den monochromen Bildschirm kroch und immer länger wurde, je mehr Punkte er fraß. Das Ziel? Möglichst nicht mit sich selbst zusammenstoßen. Klingt simpel – war aber so süchtig machend, dass ganze Schulstunden, Busfahrten und Familienfeiern an der Schlange vorbeizogen.

Neben Snake gab es natürlich auch SMS – damals noch streng rationiert, weil jede Nachricht Geld kostete. Deshalb schrieb man ultrakurz: „hdgdl“ (hab dich ganz doll lieb) oder „kA“ (keine Ahnung) – Kürzel, die eine ganze Generation erfand, weil 160 Zeichen das Limit waren.

Und das Gerät selbst? Ein Panzer im Handyformat. Nokias waren praktisch unzerstörbar. Sie überlebten Stürze aus der Hosentasche, unfreiwillige Tauchgänge in der Badewanne und manchmal sogar die Waschmaschine. Ein Akku hielt gefühlt länger als ein heutiges Smartphone im Flugmodus. Laden einmal pro Woche? Kein Problem.

Designmäßig waren die Geräte schlicht, aber es gab wechselbare Covers – bunt, gemustert, durchsichtig. So konnte man sein Nokia personalisieren, lange bevor es Cases mit Glitzer und Einhörnern gab.

Heute gilt das Nokia mit Snake als Ikone der Handy-Geschichte. Ein Stück Technik, das uns zeigte: Man braucht nicht viel, um glücklich zu sein – nur eine robuste Tastatur, ein grünes Display und eine Schlange, die Punkte frisst.