Die frühen 2000er waren nicht nur das Jahrzehnt von Casting-Shows und Klingelton-Abos – es war auch die Hochphase einer Comedy-Welle, die irgendwann mehr genervt als erheitert hat.
Allen voran: Ingo Appelt. Mit seiner Lederjacke und den ewigen Macho-Sprüchen wollte er der böse Bube der Comedy-Szene sein. Anfangs noch frisch, bald aber so vorhersehbar, dass man beim dritten Mal schon wusste, wie die Pointe endet.
Dann kam Mario Barth – selbsternannter „Frauenversteher“, der jahrelang auf der gleichen Witze-Schiene ritt: Männer so, Frauen so. Anfangs noch belächelt, später von vielen nur noch mit genervtem Augenrollen quittiert. Dass er damit ganze Stadien füllte, war irgendwie faszinierend und verstörend zugleich.
Und schließlich der Aufstieg von Oliver Pocher. Anfangs der freche Sidekick, bald Dauerpräsenz in jeder zweiten Show. Von schrägen Parodien bis hin zu Fremdschäm-Momenten – Pocher spaltete die Nation. Die einen fanden ihn schlagfertig, die anderen wünschten sich einfach nur, dass er den Fernseher wieder verlässt.
Rückblickend waren die 2000er eine Comedy-Dauerbeschallung: Mal lustig, oft drüber, manchmal einfach nur nervig. Aber auch das ist ein Stück Zeitgeist – schließlich gehören die Augenroller von damals genauso zur Erinnerung wie die Lacher aus den 90ern.
Und Hand aufs Herz: Hast du dir damals auch geschworen, nie wieder einen „Männer vs. Frauen“-Gag zu hören?