Hüfthosen von Miss Sixty – Mode mit Bauchfreiheitspflicht

Hüfthosen von Miss Sixty – Mode mit Bauchfreiheitspflicht

Wenn es ein Kleidungsstück gibt, das die späten 90er und frühen 2000er so richtig auf den Punkt bringt, dann ist es die tiefsitzende Hüfthose. Besonders die Modelle von Miss Sixty: so eng, so tief, so stretchig, dass man sich beim Anziehen fast schon wie ein Schlangenbeschwörer fühlen musste.

Das Prinzip war einfach: Je tiefer der Bund, desto cooler. Der Reißverschluss? Oft nur ein paar Zentimeter lang – eigentlich mehr Symbol als funktional. Dazu kamen Schlag oder Bootcut, manchmal Glitzer-Details oder aufwendige Stickereien am Po, die sicherstellten, dass wirklich jeder Blick dort landete, wo die Jeans am meisten „sagte“.

Wer Miss Sixty trug, zeigte automatisch Bauch – nicht optional, sondern eingebaut. Das war die Ära der Bauchketten, Tattoo-Ketten und Piercings, die perfekt über dem Jeansbund hervorlugten. Ein Arschgeweih kam in dieser Konstellation übrigens besonders gut zur Geltung – reiner Zufall, bestimmt.

Natürlich hatte die Hüfthose auch ihre Tücken: Schon beim Hinsetzen bestand die Gefahr, dass mehr zum Vorschein kam, als geplant war. Das Phänomen bekam sogar seinen eigenen Namen: Maurerdekolleté. Und im Winter war Bauchfreiheit nicht nur ein Style, sondern auch eine Frage der Schmerzgrenze.

Trotzdem waren Miss-Sixty-Hüfthosen ein Symbol für Selbstbewusstsein, Popkultur und das neue Jahrtausend. Christina Aguilera, Britney Spears und die Spice Girls machten es vor – Millionen Teenies machten es nach.

Heute schaut man auf alte Fotos und fragt sich: Wie konnte man sich darin bewegen? Aber damals war klar: Wer keine Miss Sixty trug, war mode-mäßig mindestens eine Etage zu hoch angesetzt.