Lava-Lampen – Blubbernde Wohnzimmer-Hypnose

Lava-Lampen – Blubbernde Wohnzimmer-Hypnose

Es gibt Deko, die ist einfach da – und es gibt Deko, die macht das halbe Zimmer zur Bühne. Die Lava-Lampe gehört eindeutig zur zweiten Kategorie. Wer in den 90ern (oder schon früher in den 70ern) ein bisschen „cool“ sein wollte, hatte so ein leuchtendes Ding im Regal stehen: ein hoher Zylinder, gefüllt mit buntem Wachs, das sich in glibberigen Blasen langsam nach oben und unten bewegte.

Das Prinzip war simpel und gleichzeitig magisch: unten drin eine kleine Glühbirne, die das Wachs erhitzte, bis es wie eine träge Qualle durch die Flüssigkeit waberte. Stundenlang konnte man da sitzen und zusehen, wie sich Formen bildeten, zerplatzten und wieder zusammenklebten – ein psychedelisches Netflix, bevor es Streaming überhaupt gab.

In Teeniezimmern galt die Lava-Lampe als ultimatives Accessoire für Stimmung: ein bisschen geheimnisvoll, ein bisschen verträumt, und ganz ehrlich – auch ziemlich unpraktisch. Denn wer die Lampe mal geschüttelt hat, wusste: Katastrophe. Dann sah es aus, als hätte jemand eine bunte Suppe gekocht, und man durfte tagelang zusehen, bis sich das Chaos wieder beruhigte.

Farblich war alles möglich: Pink, Giftgrün, Knallblau, Orange – je schriller, desto besser. Und je länger sie an war, desto heißer wurde sie – nicht nur optisch. Manche Eltern warnten gleich: „Fass das Ding bloß nicht an, das wird sonst zum Feuerball!“

Heute ist die Lava-Lampe wieder da, als Retro-Deko oder ironisches WG-Statement. Für die 90er-Kids war sie aber mehr als nur Lampe: Sie war ein Versprechen, dass in dieser Welt etwas Geheimnisvolles blubbert – solange die Glühbirne nicht durchbrennt.