Furby – Das sprechende Kuscheltier, das niemand so richtig verstand

Furby – Das sprechende Kuscheltier, das niemand so richtig verstand

Ende der 90er eroberte ein seltsames Wesen die Kinderzimmer: der Furby. Halb Plüschtier, halb Roboter, mit großen Glubschaugen, Wackelohren und einem Schnabel, der sich beim Sprechen bewegte. Für Kinder war er faszinierend – für Eltern eher ein kleiner Albtraum mit Batteriefach.

Das Besondere am Furby war, dass er „lernen“ konnte. Zumindest behauptete das die Werbung: Anfangs sprach er in seiner eigenen Sprache („Furbisch“), nach und nach mischte er immer mehr deutsche Wörter darunter. In Wahrheit reagierte er auf Geräusche, Licht und Bewegungen – was in der Praxis bedeutete, dass er auch nachts plötzlich losplapperte. Viele Kids schwören bis heute, dass ihre Furbys heimlich lebendig waren.

Man konnte ihn kitzeln, füttern (per Fingerbewegung am Bauch-Sensor), mit ihm „reden“ – und er antwortete mit einem Mix aus Baby-Talk, Quietschen und gelegentlichen verständlichen Worten. Hatte man mehrere, konnten sie sogar miteinander „kommunizieren“ – was eher klang, als würden zwei Aliens ein sehr ernstes Gespräch führen.

Furbys waren ein riesiger Weihnachts-Hype: Wochenlang ausverkauft, stapelweise in Bravo und TV-Werbung, und für viele Kinder das absolute Must-have. Natürlich gab es auch die andere Seite: Kinder, die nach drei Nächten genervt die Batterien entfernten, weil das Ding unaufhörlich plapperte.

Heute haben Furbys Kultstatus. Sie wirken wie Relikte einer Zeit, in der Technik aufregend, ein bisschen gruselig und ziemlich verspielt war. Manche erinnern sich mit Liebe, andere mit einem leichten Schauer – aber vergessen hat sie niemand.

Kurz gesagt: Der Furby war nicht nur ein Spielzeug, sondern ein kleiner sprechender Mythos der 90er – irgendwo zwischen Tamagotchi, Kuscheltier und Science-Fiction.